faul, müde, glücklich

Mir geht es schlecht und gut zugleich. Ich bin immer noch furchtbar müde und von übel und schlecht bin ich zur morgendlichen Kotzerei übergegangen. Ich komme zu nichts mehr und meine Tage sind unendlich faul und wie in Watte gepackt. Ich bin so langsam und nutzlos, dass ich mir die letzten Wochen selber furchtbar auf die Nerven ging. Ist eben auch gar nicht so einfach für jemanden, der immer unter Strom stand die letzten Jahre, die Promotion in Rekordzeit durchgezogen hat, viel gereist ist, Freunde getroffen, Sport gemacht usw usw. Und jetzt? Jetzt mache ich so gar nichts mehr. Meine Dr. Arbeit wollte ich schon vor einem Monat beendet haben. Jetzt brauche ich bestimmt noch einen Monat länger. Was mich früher in Panik und Arbeitswut versetzt hätte, lässt mich momentan völlig kalt. Dann ist es eben jetzt so. Ich werde sie schon fertig schreiben. Und ich kann diesen Luxus, den mein Körper mir gerade vorgibt, einfach mal ein paar Gänge runter zu schalten gerade total genießen. Obwohl ich mich jeden Tag übergeben muss und obwohl ich so unendlich müde, bin ich gerade einfach nur glücklich und zufrieden. Ich schäume vor Glück, dass da gerade wirklich wirklich ein Baby in meinem Bauch ist. Ich kann immer noch nicht fassen. Und dieser Luxus, dass ich gerade Homeoffice mache und dadurch nicht zur Arbeit gehen muss, morgens vom Bett auf die Couch krabbeln kann und dort warte bis die Übelkeit vorbei geht, Nachmittags in der Sonne spazieren gehen kann und einfach so gar nichts von mir selbst zu erwarten.

Herzschlag

Das Herz schlägt! Und das Kind bewegt sich schon! Laut meiner Frauenärztin ist das Risiko, dass jetzt noch was schief geht schon sehr gering :). Trotzdem fühlt es sich noch immer so unwirklich an. Mein Bauch ist eher geschrumpft durch die Übelkeit und das wenige Essen. Und dann sieht man im Ultraschall so eine kleine Bohne mit pochendem Herzen, die uns zu winkt. Das ist schon alles total verrückt! Wir sind natürlich überglücklich und und total erleichtert!

Übelkeit, du blödes Ding!

Ich bin ja ganz naiv davon ausgegangen, dass ich nicht zu den Frauen gehöre, die an Schwangerschaftsübelkeit leiden. Ich sah mich fit, vital, voller Leben und Glück. Als die ersten zwei Wochen ganz gut liefen, fühlte ich mich bestätigt und freute mir schon einen Ast ab. Tja, ende der 6ten Woche machte sich zum ersten Mal ein flaues Gefühl in der Magengegend breit. Das war noch ganz gut aushaltbar. Und dann kam sie mit großen Schritten auf mich zu, die Übelkeit. Und sie sucht mich zu keinen bestimmten Zeiten heim. Es kann immer und überall und sofort passieren. Mal morgens, mal abends, mal den ganzen Tag. Meistens ist es über den Tag verteilt ein auf und ab. Übergeben musste ich mich bis jetzt zum Glück nur einmal, weil ich morgens zu schnell 1 Glas Wasser abgepumpt habe. Aber ehrlich gesagt, wäre mir so ein kurzes Übergeben morgens lieber, wenn ich den Rest des Tages dafür Ruhe hätte. Naja, ich leide teilweise furchtbar und gehe abends meistens schon um 21h schlafen, damit endlich noch ein Tag geschafft ist. Und wenn es mir dann mal total gut geht, ist mir das natürlich auch nicht recht. Dann frage ich mich panisch, ob mit dem Baby in meinem Bauch noch alles ok ist. Bin dann etwas erleichtert, wenn die Übelkeit wieder zuschlägt, nur um sie 30min später wieder zu verfluchen.

Nach fast zwei Wochen Übelkeit, hier die Dinge, die mir am besten geholfen haben:

  • Ingwer! Steht überall und es stimmt. Es hilft nicht sofort, aber so ca. 30min später auf jeden Fall. Ich trinke frischen Ingwertee und wenn es ganz schlimm ist, lutsche ich ein Stückchen Ingwer wie einen Bonbon. Kauen und essen kann ich das Stückchen nicht, da muss ich brechen.
  • Gehört eigentlich auch zum Ingwer: Frisch gepresster Saft. Wir haben einen Entsafter und ich habe mir da Orangen, Apfel, Karotten, rote Beete, Spinat und ein Stück Ingwer reingehauen. Ich habe da eigentlich überhaupt keine Lust drauf, aber nachdem ich mir ein paar Schlucke reingezwungen habe, geht es meistens schon viel besser. Und ich habe ein besseres Gewissen, weil ich meinen Obst und Gemüseanteil gedeckt habe. Hier muss man wirklich drauf achten genug Obst zu entsaften, sonst schmeckt es furchtbar.
  • Kleinigkeiten essen. Das stimmt wirklich. Eigentlich hat man ja keinen Appetit bei Übelkeit. Ist auch so, aber wenn man etwas isst, wird es wirklich besser. Ich esse: Zwieback, Zwieback und Zwieback. Wenn es mir etwas besser geht auch Knäckebrot, Nudeln mit Tomatensoße oder eine Brezel.
  • Akupunktur. Hat bei mir nicht sofort geholfen, aber einen Tag später. Die Übelkeit war zwar immer noch da, aber war für ein paar Tage echt viel besser!
  • Schlafen. Wenn nichts mehr geht, einfach versuchen schnell zu schlafen. Da bekommt man wenigstens nicht mit wie schlecht man sich fühlt.

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6 und 7 Woche

Dank dieser wahnsinnig schönen Schwangerschaftsbeschwerden bleibt momentan so einiges auf der Strecke. Also fasse ich die 6 und 7 Woche zusammen, sonst wird das hier nichts mehr:

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6. Woche

– Viel Appetit und viele Gelüste z.B auf Flammkuchen, Borschtsch, Rindswurst, Artischocken

– Am Ende hatte ich öfter ein flaues Gefühl im Magen. War aber nicht so schlimm.

– Dadurch das viele Futtern ist der Bauch schon gut gewachsen

– War bei der Akupunktur. Mein Chi ist nicht so ganz im Einklang. Soll mir aber keine Sorgen machen. Aha. Hab ich mir natürlich trotzdem gemacht.

– Aber dann hatte ich endlich meinen Termin beim FA. Man konnte noch nicht wirklich viel erkennen. Aber es sitzt alles schon mal am richtigen Platz. Das hat mich total beruhigt

7. Woche

– Hallo Übelkeit! Habe mich ja schon die ersten Wochen gefreut, ich würde drum rum kommen. Tja, zu früh gefreut kann ich dazu nur sagen. Und morgens ein kurzes Brecherlein und dann ist gut, wäre ein Traum! Übergeben muss ich mich zum Glück zwar nicht, aber mir war teilweise den ganzen Tag so schlecht, dass ich dachte, ich müsste mich jeden moment übergeben. Ein Traum!

– War bei der Akupunktur gegen Übelkeit. Hat auch ganz gut geholfen. Sie ist zwar nicht weg, aber den kompletten Tag hab ich sie seither nicht mehr.

– Appetit ist sowas von weg. Vielleicht war der große Appetit vorher ganz gut, um Reserven anzulegen

– Leibspeise: Zwieback

– War auf einer Feier von einer Freundin, die den ganzen Tag ging. Zum Glück mit der Freundin zusammen, die bescheid wusste. Mir ging es morgens so schlecht, aber den Tag habe ich wunderbarerweise echt gut überstanden. Habe eine Termoskanne mit viel viel aufgebrühten Ingwer mitgenommen und da immer dran genippt. Außerdem hab ich mich nur von Zwieback ernährt.

– Außerdem war ich teilweise so fertig, dass ich ein Mittagsschläfchen einrichten konnte.

– Ich bin so froh, gerade von Zuhause aus zu arbeiten. Mein Gott, wie machen das die Mädels nur, die einen 9 – 5 Job haben?

Es ist Liebe

Ultraschall

Am Freitag hatte ich endlich endlich nach einer gefühlten Ewigkeit meinen ersten FA Termin seitdem ich weiß, dass ich schwanger bin. War natürlich trotzdem etwas zu früh, um wirklich viel zu sehen. Flo ließ es sich nicht nehmen trotzdem mit dabei zu sein. Man sah die Fruchthöhle mit Dottersack und meine FÄ meinte, den Embryo auch gesehen zu haben. Den konnten wir aber beim besten Willen nicht erkennen. Aber ich bin sowas von erleichtert! Die erste Hürde ist genommen. Nee, die zweite schon! Es sitzt richtig und ist zeitgerecht entwickelt! Mir fällt ein Riesen Stein vom Herzen! In 2 Wochen hab ich den nächsten Termin. Dann kann man auf jeden Fall den Embryo und sehr wahrscheinlich das Herz schlagen sehen. Ach, ich würde am liebsten wöchentlich hinrennen. Nee, gelogen. Täglich! Wir sind überglücklich! Jetzt wird es langsam immer realer!

5. Woche

Da ich mich ja momentan schon in der 6ten Woche befinde, schnell die 5te zusammenfassen:

– Eigentlich haben wir die komplette Woche gebraucht um zu begreifen, dass ich wirklich schwanger bin

– dementsprechend jeden Tag einen SST gemacht (manchmal auch nicht nur einen)

– Viel Zeit mit gegoogeln und in Foren verbracht…nicht gut! Da denkt man, bevor man schwanger wird, man braucht nur so einen positiven Test und alles ist gut. Nee, da geht das Kopfkino erst richtig los. Eileiterschwangerschaften, Bauchhöhlenschwangerschaften, Fehlgeburten usw. Habe mir jetzt ein Internetverbot für solche Seiten auferlegt.

– Huuuuunger! Ich konnte nur essen. ständig. alles. Hab schon eine kleine Wampe bekommen. Manno! Dachte das kommt erst in 3 Monaten oder so.

– Und ich hab Bauchweh. Fühlt sich wie PMS an. Und Leistenziehen. Ganz schlimm. Aber damit kann ich ganz gut leben. Besser als Übelkeit

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